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Stahlrohr

Marcel Breuer, B32
Marcel Breuer, B32

In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre wird das Stahlrohr als Material für Sitzmöbel „entdeckt“. Es werden andere, kühnere Formen und Silhouetten möglich. Und kühn wie die aufkommenden Ideen für den Bau einer neuen Gesellschaft muss auch das Material sein, auf dem sie sitzen soll: Verchromtes, glänzendes Stahlrohr, bespannt mit Eisengarn. Technische Materialien sollen das mit Traditionen überladene und das 19.Jahrhundert repräsentierende Holz ersetzen. Anfangs sind es kleine Firmen wie "Standard Möbel", „Berliner Metallgewerbe Jos. Müller“ oder „Desta“, welche die Ideen der Architekten umsetzen, bis schließlich ab 1928 die Firma „Gebrüder Thonet AG“ diese Firmen und/oder die Rechte an den Entwürfen der Architekten aufkauft.

Zu der Sammlung gehören unter anderem das Modell B 32, entworfen von Marcel Breuer (1902-1981). Während Breuer bei dem B 32 neben dem neuen Material Stahlrohr auch auf traditionelle Materialien wie Bugholz und das Wiener Geflecht zurückgreift, benutzt er bei dem Armlehnsessel B 35 das sogenannte Eisengarn, ein Material, das 1926 am Bauhaus speziell für seine Sitzmöbel entwickelt wurde. Stuhl B 263/V 93 ist ein Werksentwurf und eines der zahllosen Modelle, die in der ersten Hälfte der 1930er Jahre auf den Markt kamen. Stahlrohr wurde modisch.