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Massenproduktion

1856 errichten die „Gebrüder Thonet“ ihre erste Fabrik in Koritschan/Mähren. Die massenhafte Herstellung von Möbeln beginnt. 1861 folgt die Fabrik in Bistritz, 1865 Groß Ugrocz in Ungarn, 1868 Hallenkau. Zu allen Fabriken gehören zahllose Zulieferbetriebe. Die Geflechte für die Sitzmöbel werden von Frauen oder Kindern größtenteils in Heimarbeit gefertigt.

Der Kaffeehausstuhl, Modell Nr. 14 wird erstmals 1859 gefertigt. Im Unterschied zu allen bis dahin gefertigten Sitzmöbeln hat die Nr.14 erstmals einen runden Sitzring – in der Herstellung wesentlich einfacher – und keine Kapitelle an den Vorderbeinen – reduzierter Aufwand bei der Herstellung. Der innere Rücklehnbogen ist nicht wie bei dem Sessel Nr.8 angeschäftet, sondern einfach mit dem Rücken verschraubt. Um 1860/61 „erfindet“ man den Fußring, womit alle Probleme mit Stabilität und Haltbarkeit beseitigt werden.

Modell Nr. 18 hat, ebenso wie die erfolgreiche Nr. 14, den runden Sitzring und wurde auch vor allem für die Einrichtung öffentlicher Räume verwendet. 1876 erstmals produziert, wurden bereits in diesem Jahr mehr als 35.000 Stück verkauft.

Sessel Nr. 56 wurde ab 1885 angeboten. Während man bei den Modellen der klassischen Reihe für die Herstellung der Hinterbein-Rücklehnkonstruktion einen etwa 2,20 Meter langen astfreien Buchenholzstab benötigte, reichen hier konstruktionsbedingt Stäbe von etwa 90 Zentimetern. Modelle Nr. 56, 18 und 14 waren die meistverkauften Sessel der Firma.

Die Firma „Gebrüder Thonet“ produzierte relativ rasch nach Einführung der Nr. 14 weitere Modelle mit kreisrundem Sitzrahmen: Nr. 15, 10/14, 18, 19 und 20. Es waren jedoch nicht allein Sessel oder Fauteuils, die den kreisrunden Sitzrahmen erhielten, sondern ein ganze Reihe praktischer und einfacher „Gebrauchsmöbel“. Schon bald finden sich sogenannte „Stockerl“ in verschiedenen Höhen und Sitzdurchmessern, diese auch drehbar oder als Drehfauteuil mit Arm- und Rückenlehne. Es finden sich Kinderhochstühle, Stocksessel und Ladensessel, bei letzterem eine Ausführung auch mit dem Lehnbogen der Nr. 14.

Als Möbeltyp werden Kindermöbel ab 1860 angeboten. Waren die ersten Modelle noch verkleinerte Versionen der entsprechenden Modelle für Erwachsene, so bekommen sie schon ab 1863 den kreisrunden Sitzrahmen von Modell Nr. 14.